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Veteranen verbünden sich - Nachtrag

Wie bereits im vorigen Beitrag erwähnt wurde letze Woche der Bund Deutscher Veteranen unter der Leitung von Andreas Timmermann-Levanas gegründet. Fast gleichzeitig entstand auch der Deutsche Veteranenverband von Daniela Matijevic in Osnabrück.
Dazu schreibt am 25.8.2010, ZEIT Online:
Die Bundeswehr-Veteranen organisieren sich
"Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine neuen Veteranen mehr in
Deutschland. Nun erleben immer mehr Soldaten den Krieg – und verbünden
sich.
Lange Jahre hat es gedauert, bis deutsche
Politiker vom Krieg in Afghanistan sprachen. Auch wenn dieser Terminus
nur "umgangssprachlich" richtig sei, wie der Verteidigungsminister
betont – und der Außenminister juristisch korrekt vom "nicht
international bewaffneten Konflikt" spricht. Die Soldaten vor Ort, die
beschossen werden und zurückschießen, die mit dem Tod bedroht sind und
selber töten, für diese Soldaten bedeutete die Mission am Hindukusch
schon seit Jahren ein Einsatz im Kriegsgebiet. Erstmals seit 1945 kehren
damit auch wieder Hunderte Veteranen nach Deutschland zurück – viele
gesund, manche aber auch verletzt an Körper und Seele.
Für
die Traumatisierten und Verwundeten entstanden in den vergangenen
Jahren Hilfsorganisationen wie die Deutsche Kriegsopferfürsorge (DKOF)
und der Verein Traumalos. Für die gesunden Veteranen der Bundeswehr gab
es bisher keine bundesweite eigene Vertretung von Bedeutung. Das soll
sich nun ändern.
In Berlin gründeten Veteranen der
deutschen Einsätze in Somalia, Bosnien und Herzegowina, im Kosovo und in
Afghanistan sowie Sympathisanten einen Verein, der Bund Deutscher
Veteranen heißen wird. Vor wenigen Tagen wurde zudem der Deutsche
Veteranenverband in Osnabrück gegründet, der ähnliche Ziele verfolgen
will. Zwar bestehen noch Verbände, die Veteranenheime für
Kriegsteilnehmer des Zweiten Weltkrieges betreiben oder Sport für
Versehrte anbieten, für Soldaten der Bundeswehr sind diese aber nicht
zuständig. …"
Weitere Information:
Andreas Timmermann-Levanas war als Berufsoffizier mit 24 Dienstjahren Pressesprecher bei der ISAF-Mission in Afghanistan und davor in Bosnien im Einsatz und überlebte mehrere Anschläge. 2009 musste er die Bundeswehr aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Später hatte er die Deutsche Kriegsopferfürsorge gegründet, um Wehrdienstbeschädigten Soldaten zu helfen bei der Bewältigung des darauf folgenden Bürokratiedschungels und der Sicherung ihrer weiteren Existenz. Ende August 2010 erscheint das Buch Die reden – Wir sterben, das er zusammen mit der Biografin Andrea Richter im Campus Verlag veröffentlicht.
Auch Daniela Matijevic war bei der Bundeswehr als Rettungssanitäterin und hat ein Buch geschrieben, lange nachdem Sie die Bundeswehr verlassen hat. Das Buch mit Titel "Mit der Hölle hätte ich leben können: Als deutsche Soldatin im Auslandseinsatz" erscheint im Heyne-Verlag.